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Florian Auer | [Ray::Retrace]

8. September - 22. Oktober

Seit dem Beginn der Industrialisierung hat nichts unser Leben radikaler verändert als die digitale Revolution.
Florian Auer (geb. 1984, lebt und arbeitet in Berlin) zieht in seinem Werk eine zentrale Achse zwischen diesen beiden radikalen "Gesellschafts-Aufbrüchen" des 19. und 21. Jahrhunderts. Er untersucht in seinen Arbeiten, welchen Einfluss Technisierung, Automatisierung und Digitalisierung auf unsere individuelle Lebenswirklichkeit ausüben. In der Ausstellung [Ray::reTrace] zeigt er dreidimensionale, computergenerierte Faltenwürfe, basierend auf Szenen aus Adolph Menzels (1815-1905) berühmtem Gemälde „Eisenwalzwerk“ (1872-1875).

Mit Hilfe zeitgenössischer Medien zieht er in seinen neuen Arbeiten eine Parallele zu diesem Hauptwerk des Realismus, ästhetisch wie inhaltlich. Menzel zeigt die prekären Arbeitsbedingungen der ArbeiterInnen in der Hochphase der industriellen Revolution. Für Auer ist dabei der Kontrast in Menzels Malerei zwischen den atmosphärisch ausgeleuchteten, fließenden Kleidern und ihrer unwirklichen Umgebung, Ausgangspunkt für seine Stoffbilder. Figürlichkeit und räumliche Abstraktion verschmelzen untrennbar zu hybriden Assemblagen aus Licht und Materialität. Die künstliche und hyperreale Anmutung der Arbeiten von Florian Auer verweist auf eine postdigitale Gegenwart, in der eine voranschreitende Entfremdung von Körper und Arbeit erkennbar wird.


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